In anderen Ländern ist er schon erprobt worden, Berlin ist nun auch eingestiegen: Seit Mitte September gibt es einen Reparatur-Bonus zur Förderung der Reparatur von Elektrogeräten aus Privathaushalten, vorerst bis Ende 2024. Durch den Berliner so genannten ReparaturBONUS werden Reparaturen aller haushaltsüblichen Elektro- und Elektronikgeräte aus Privathaushalten finanziell unterstützt, um gemäß dem von der EU beschlossenem Recht auf Reparatur die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.
Die Reparatur kann „in gewerblichen und nicht-gewerblichen Reparaturbetrieben durchgeführt werden“, d.h. nicht nur in Handwerksbetrieben, Werkstätten und im Elektro-Fachhandel, sondern auch in Reparatur-Initiativen bzw. Repair-Cafés.
Bis Ende des Jahres können Berliner*innen bei IBB Informationen erhalten und die Förderung beantragen. Die Rechnungssumme für eine Reparaturleistung muss mindestens 75 Euro betragen, sie wird zu 50 Prozent erstattet. Bei mit Hilfe selbst durchgeführten Reparaturen in einem Repair-Café muss die Rechnung für das Ersatzteil mindestens 25 Euro betragen. Erstattet werden in diesem Fall die vollen Kosten für das Ersatzteil. Damit möglichst viele Personen von der Förderung profitieren können, ist die maximale Förderung in beiden Fällen auf 200 Euro begrenzt.
Als Betreiberin von Repair Cafés begrüßen wir jede Förderung von Reparatur! Das Programm hat spürbar Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt und schon dadurch eine Wirkung erzielt. In den ersten Wochen seiner Laufzeit wurde allerdings seitens der Repair Cafés festgestellt, dass vermehrt Selbstreparierer*innen kommen, um das Formular für die Ersatzteilförderung ausgefüllt zu bekommen. In der entstehenden Kommunikation und Verwaltung werden Kapazitäten gebunden, die nicht mehr für Reparaturen zur Verfügung stehen. Wie diese Schnittstelle besser gestaltet werden kann, könnte für eine Fortsetzung in 2025 bedacht werden.