Hintergrund
Die Idee für das Projekt stammt aus New York. Seit den 1970er Jahren existieren Re-Use-Zentren
auch in anderen Städten der USA und Grossbritannien, in denen wiederverwertbare Materialien
gesammelt, sortiert und für KünstlerInnen und Kulturschaffende verfügbar gemacht werden. Die
kreative Wiederverwendung ausgesonderter Produkte trägt zur Abfallvermeidung und Entlastung der
Umwelt bei. Der Verein Kunst-Stoffe wurde 2006 als erstes Wiederverwendungszentrum in
Deutschland gegründet.
So wird’s gemacht
Im Mittelpunkt der Arbeit von Kunst-Stoffe steht die künstlerische, ästhetische,
umweltwissenschaftliche und kultursoziologische Beschäftigung mit Wieder- und
Weiterverwendungsstrategien. Neben einer Sammel- und Verteilungsstelle für Rest- und
Gebrauchtmaterialien, unterhält der Verein offene Werkstätten für Holz-, Metall- und Textilverarbeitung
und veranstaltet Workshops zu unterschiedlichen Themen der Nachhaltigkeit.
Die Grundidee der Arbeit des Vereins ist, das eigene Konsumverhalten im Alltag und dessen
Auswirkungen auf unsere Umwelt zu hinterfragen – heute und für zukünftige Generationen. Durch die
Zusammenarbeit von Kunst-Stoffe mit MultiplikatorInnen aus verschiedenen Bildungs- und
Lebensbereichen werden Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes breit gestreut,
weiterentwickelt und umgesetzt.
Wichtige Erfahrungen
Seit der Gründung wurden große Mengen an Gebrauchtmaterialien einer Weiterverwendung
zugeführt. Menschen aller Altersgruppen wurden Möglichkeiten des schonenden Umgangs mit
Ressourcen angeboten. Die Erfahrungen wurden auf nationalen und internationalen Konferenzen,
Festivals, Messen und Tagungen vermittelt.
Das Projekt wurde 2006 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als „Beispiel nachhaltiger
Entwicklung“ ausgezeichnet. 2009 wurde Kunst-Stoffe zum „Leitprojekt der Lokalen Agenda Berlin 21“
gekürt. 2009, 2010 und 2012 erhielt die Einrichtung Auszeichnungen des „Rates für Nachhaltige
Entwicklung“, 2011 den „Pankower Umweltpreis“.
Mitmacheffekt / Nachmacheffekt
Kunst-Stoffe verbindet Kulturförderung mit nachhaltiger Entwicklung und versteht sich als Modell- und
Pilotprojekt – als echte Alternative zur vorherrschenden “Wegwerfkultur”. Menschen aus allen
gesellschaftlichen Bereichen sind aufgefordert, Rest- und Abfallmaterialien zu sammeln und
vorbeizubringen. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Kontakt
Kunst-Stoffe – Zentralstelle für wiederverwendbare Materialien – e.V.
Judith Jacob | Berliner Straße 17, 13189 Berlin
Tel.: 030 – 340 898 40 | E-Mail: presse@kunst-stoffe-berlin.de
Internet: www.kunst-stoffe-berlin.de
Broschüre “Ideen pflanzen” – Nachhaltige Projekte zum Mit- und Nachahmen, Hg.: DNR –
Deutscher Naturschutzring, März 2012, S. 50-51